04.12.2008
Lesebarrieren abbauen
Nur jeder vierte in Deutschland liest Bücher
Anlässlich der Veröffentlichung der Untersuchung „Lesen in Deutschland 2008“ der Stiftung Lesen erklären die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Monika Griefahn MdB, und der Berichterstatter für Bibliotheken Siegmund Ehrmann MdB:
Nur jeder Vierte in Deutschland nimmt ab und zu ein Buch zur Hand. Damit ist zwar der Abwärtstrend seit 2000 gestoppt, aber darauf können wir uns nicht ausruhen. Lesen als Grundkompetenz kann nicht hoch genug anerkannt werden. Lesen ist unbestreitbare Grundlage des gesellschaftlichen Lebens. Deswegen müssen bestehende Lesebarrieren abgebaut werden. Jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger muss einfachen Zugang zu Büchern haben. Es gilt Maßnahmen zu ergreifen, damit dieser Zugang auch genutzt wird, wie zum Beispiel über erweiterte Öffnungszeiten, die den Besuch von Kindern und Erwachsenen auch im ländlichen Raum ermöglichen.
Wir setzen uns landesweit für öffentliche und gut ausgestattete Bibliotheken ein. Bibliotheken sind eine öffentliche Pflichtaufgabe, die, wie von der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ vorgeschlagen, in allen Ländern durch Bibliotheksgesetze verankert werden muss. Doch selbst das allein reicht nicht. Bibliotheken müssen mehr sein als Ausleihstellen. Sie als kulturelle Treffpunkte zu stärken, ist eine wichtige bildungs- und kulturpolitische Aufgabe der Zukunft und ein Schlüsselfeld der kulturellen Bildung.